Oberbürgermeister Rudolf Michl, Stadtbrandmeister Ansgar
Knott und dessen Stellvertreter Herbert Wagenländer (von links) freuen sich
über die neue Technik in der Feuerwache 1. Im Hintergrund: die
Reinigungsmaschine. Fotos: Sebastian Unbehauen
Die Crailsheimer Feuerwehr freut sich über eine neue
Zentrale Atemschutzwerkstatt (ZAW) in der Gartenstraße. 150.000 Euro hat die
Stadt dafür auf den Tisch gelegt.
Atemlos durch die Nacht? Für Schlagersternchen Helene
Fischer mag das eine Option sein, für die Crailsheimer Feuerwehrleute ist es
keine. Sie sind mit modernster Atemschutztechnik ausgerüstet, um in wahrhaft
brenzligen Situationen helfen zu können. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer
Abrollbehälter angeschafft, in dem Schutzmasken, Sauerstoffflaschen und
Wechselkleidung fein säuberlich verstaut sind - und im Ernstfall ebenso schnell
wie zahlreich herangeschafft werden können.
Doch was passiert nach dem Einsatz? Wo wird das Gerät wieder
auf Vordermann gebracht? In der Zentralen Atemschutzwerkstatt (ZAW) in der
Feuerwache 1. Dort werden Atemschutzmasken und Lungenautomaten gereinigt und
getrocknet. Bisher geschah das weitgehend von Hand. Ein
Wasch-und-Trocken-Durchgang dauerte 16 Stunden. In der neuen ZAW, die am
Samstag feierlich vorgestellt wurde, verringert sich der Zeitaufwand auf drei
bis vier Stunden. Einen "Quantensprung" nannte das Oberbürgermeister
Rudolf Michl, der ebenso anwesend war wie Kreisbrandmeister Werner Vogel, der
Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Alfred Fetzer, und einige Stadträte.
Innerhalb von nur drei Wochen haben die Feuerwehrler die
Erneuerung der Werkstatt gestemmt - mit ganz viel Eigenleistung. Das sei "Rekordzeit",
betonte Stadtbrandmeister Ansgar Knott und "wirklich große Klasse".
Man soll die Welt ja eigentlich nicht in "Schwarz"
und "Weiß" aufteilen - bei der Feuerwehr aber ergibt das durchaus
Sinn. Auf der "schwarzen" Seite der Werkstatt also wird dreckiges
Gerät angeliefert, auf der "weißen" Seite das saubere Gerät
überprüft. Dazwischengeschaltet ist das Herzstück des Ganzen - die
Reinigungsmaschine. Sie kommt vom Hersteller MAW aus Eckartshausen und ist eine
echte Weltneuheit. Erstmals können 24 Masken gleichzeitig gereinigt werden. In
Schwäbisch Hall gibt es ein baugleiches Modell - allerdings nur für 18 Masken.
"Wir sind jetzt also auch ein bisschen Referenz",
sagte Knott. Die Investitionssumme sei gut angelegt. Jeder, der sich einmal
eine Spülmaschine gekauft und deren segensreiches Wirken erfahren hat, wird das
nachvollziehen können - wobei es in der heimischen Küche freilich nicht um
Leben und Tod geht.
Nicht nur die Crailsheimer übrigens reinigen ihre Atemschutzausrüstung
in der Gartenstraße, sondern auch alle anderen Wehren aus dem Altkreis sind im
Boot. Die Umlandgemeinden beteiligen sich an den laufenden Kosten. Schon in
ihren ersten Einsatztagen lief die neue Maschine auf Hochtouren. Die
Crailsheimer Wehr nämlich hatte einige Einsätze zu bewältigen. Zum Beispiel
wurden zwei Parkplätze an der Autobahn 6 vom Eichenprozessionsspinner befreit.
Quelle: Hohenloher Tagblatt